Marktrückblick In den letzten Wochen kannten die weltweiten Aktienmärkte nur eine Richtung - zurück zu den Allzeithochs aus den Zeiten vor Corona. Der amerikanische Technologieindex Nasdaq 100 hat dieses Ziel bereits erreicht und neue Allzeithochs ausgebildet. Marktteilnehmer und Ökonomen feierten das Ende an Meldungen historischer Negativrekorde. In den USA wurde nach rekordhohen Arbeitslosendaten zuletzt wieder ein Anstieg der Anzahl an Beschäftigten vermeldet. Zusätzlich wähnten die Marktteilnehmer die allmächtigen Notenbanken in ihrem Rücken, allen voran die FED. Doch eben diese FED war es, welche die Märkte aus ihrem Delirium zurückholte, indem sie lediglich das Halten des aktuellen Zinsniveaus und keine Senkungen in Aussicht stellte. Der Markt reagierte enttäuscht auf das Statement der FED, weltweit gingen die Märkte im Anschluss um mehr als -5% in die Knie. Man muss demnach feststellen, dass die Kurserholung seit dem Tief der Corona-Krise massgeblich durch die Hoffnung auf ein Einschreiten der Zentralbanken getragen war. Dies erklärt die hohe Diskrepanz, die sich zwischen wirtschaftlicher Realität, dem wirtschaftlichen Ausblick und dem Verlauf der Finanzmärkte aufgetan hat. Alles in allem eine gefährliche Mischung, insbesondere wenn man die mittlerweile immer grösser werdende Sorglosigkeit im Umgang mit dem Coronavirus in Betracht zieht. Marktausblick Es bleibt dabei, eine neuerliche Welle an Infektionen muss weiter jederzeit in Betracht gezogen werden. Die Tatsache, dass sich das Virus bereits in der Bevölkerung verbreitet hat kann die zweite Welle in ihrer Geschwindigkeit und in ihrem Ausmass weit schlimmer werden lassen als die erste Welle. So war auch während der spanischen Grippe der Jahre 1918 bis 1920 die zweite Welle die mit Abstand gefährlichere. "The second wave of the 1918 pandemic was much more deadly than the first. The first wave had resembled typical flu epidemics; those most at risk were the sick and elderly, while younger, healthier people recovered easily. By August, when the second wave began in France, Sierra Leone, and the United States, the virus had mutated to a much more deadly form. October 1918 was the month with the highest fatality rate of the whole pandemic." Dass damals die erste Welle hauptsächlich ältere Menschen und Vorerkrankte betroffen hatte und dann durch Mutation in der zweiten Welle sehr viel gefährlicher wurde, sollte die Alarmglocken läuten lassen. Es bleibt zu hoffen, dass eine solche Mutation die Ausnahme ist und sich die Ereignisse des Jahres 1918 nicht wiederholen werden.
Das Crash Protection Risikomodell zeigt weiterhin grösstenteils Entwarnung an. Die USA ist weiterhin auf Status Grün, weltweit ist das Signal neutral bis positiv zu bewerten. Eine völlige Rückkehr zum 100%ig grünen Status wäre möglich gewesen, wurde durch die letzten Kursverluste aber vorerst verhindert. Somit bleibt der Risikoausblick gemäss des Modells verhalten optimistisch, das Risiko einer neuerlichen Panik scheint jedoch gering. Das Potenzial für kurzfristig weiter rasant ansteigende Märkte ist nicht sehr gross. Nach dem schnellsten 30%-Kurssturz der Geschichte verhalfen die Notenbanken zur ebenfalls schnellsten Erholung der Geschichte. Die schwerwiegendsten ökonomischen Auswirkungen scheinen hinter uns zu liegen, so zumindest der Konsens der Ökonomen und Marktteilnehmer. In den nächsten Wochen und Monaten könnten uns volatile Seitwärtsmärkte bevorstehen. Eine sich weiter rasch abzeichnende wirtschaftliche Erholung und Rückkehr zur Normalität könnte den Märkten noch ein wenig Luft nach oben lassen. Ein rascher Anstieg an Infektionszahlen in den entwickelten Ländern hingegen könnte die Märkte wieder abstürzen lassen. In diesem Fall dürfte die Mehrheit der Anleger wieder mit einem schnellen Eingreifen der Notenbanken rechnen, sodass eine vergleichbare Panik wie im Februar und März unwahrscheinlich erscheint. Es sei denn, das Corona-Virus mutiert...
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Marktrückblick
In der letzten Woche haben die amerikanischen und europäischen Märkte wieder etwas an Boden verloren. Mit leichten Verlusten von etwa 3-4% gingen die meisten Indizes aus der Woche. Weder von Seiten der Coronakrise noch von den Märkten selbst gibt es momentan besondere Neuigkeiten. Marktausblick Das Crash Protection Risikomodell wurde nun teilweise auf dem Status Grün bestätigt. Aufgrund der nun seit einiger Zeit anhaltenden Beruhigung an den Märkten, erscheint gemäss Modell das Risiko eines unmittelbar bevorstehenden Crashes gering. Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich indes nicht verbessert, und ein Anstieg der Infektionszahlen könnte die aktuell vorherrschende Ruhe schnell wieder in Richtung einer Panik umwandeln. Trotz der vorübergehenden Entwarnung, sollten Anleger in dem aktuellen Umfeld allerdings weiter sehr vorsichtig agieren. Ein Aufbau der Aktienquote kann flankierend von Put-Absicherungen begleitet werden, um sich für das Szenario wieder plötzlich eintretender panikartiger Verluste zu schützen. Meiner Meinung nach schlummern in diesem Markt aktuell noch viele Negativrekorde und schwarze Schwäne.
Marktrückblick
Eine weitere positive Woche haben die AKtienmärkte weltweit hinter sich. Die Anzeichen dafür, dass die Panik völlig verflogen ist mehren sich. Und das, obwohl die Wirtschaftsdaten querbeet noch nie zuvor gesehene Niveaus erreicht (Anträge auf Arbeitslosenhilfe USA, Chart 1). Die Coronakrise bleibt weiter das beherrschende Thema und eine Lösung scheint noch in weiter Ferne. Dennoch hat der Gewöhnungseffekt bei den Marktteilnehmern eingesetzt, sodass Ereignisse wie die weiter hohen Todesraten in vielen Ländern (z.B. Frankreich, Italien und Spanien mit über 10%) sowie ein plötzlich rasanter Anstieg der Zahlen in Singapur keine Kursrelevanz mehr besitzen. Infolge der von hiesigen Ländern beschlossenen Lockerungen ist auch noch keine negative Tendenz in den Neuinfektionszahlen erkennbar. In Deutschland steht für das kommende gar die Wiedereröffnung der Fussball-Bundesliga an. Die Aktienmärkte konnten ihren nahezu ungebremsten Erfolgszug der vergangenen Wochen fortsetzen. Mit die stärksten Märkte kommen aus den USA, also aus dem vom Coronavirus am stärksten betroffenen Land. Die US-Indizes legten auf Wochensicht um 4-8% zu. In Europa ist das Bild gemischt, im Mittel steht ein leichter Gewinn von ca. +1%. Hier zeigen sich UK und deutsche mittelgrosse Unternehmen aus dem MDAX besonders stark mit +4%. Die südeuropäischen Länder tendieren hingegenen neutral bis leicht negativ. Auch in Asien ist das Bild gemischt. Während Südostasien leicht negativ tendieren, verliert Indien entgegen des weltweiten Trends -5%. Japan, China und Australien zählen hingegen zu den starken asiatischen Märkten mit 4-8% Gewinnen in der letzten Woche. Marktausblick Das Crash Protection Risikomodell gibt weitere Zeichen der Entspannung. Auch wenn das auf Tagesbasis bereits grüne Signal noch nicht bestätigt werden konnte, so wird dies immer wahrscheinlicher. In der kommenden Woche könnte der globale Risikostatus von Rot auf Gelb wechseln. Das positive Signal wird gleichermassen von den Regionen Amerika, Europa und Asien getragen. Trotz einer vorübergehenden Entwarnung, sollten Anleger in dem aktuellen Umfeld weiter sehr vorsichtig agieren. Ein Aufbau der Aktienquote kann flankierend von Put-Absicherungen begleitet werden, um sich für das Szenario wieder plötzlich eintretender panikartiger Verluste zu schützen. Meiner Meinung nach schlummern in diesem Markt aktuell noch viele Negativrekorde und schwarze Schwäne. Marktrückblick
Eine starke Woche haben die meisten Aktienmärkte hinter sich. Fast ausnahmslos bewegten sich die Indizes weltweit nach oben und sorgten für gute Laune an den Börsen. Am Donnerstag Abend und am Freitag, einem Feiertag, wendete sich das Blatt allerdings wieder. Trotz der dann eintretenden Verluste notieren die meisten Aktienmärkte auf Wochensicht im positiven Bereich von 2-7%. Als Grund wurden vielfach die positiven Nachrichten um das Heilmittel Remdesivir des amerikanischen Pharmariesen Gilead Sciences genannt. Tests belegten die positive Wirkung Remdesivir's im Einsatz gegen Covid-19. Der Nachweis beschränkte sich dabei allerdings auf die Tatsache, dass mit dem Mittel die Behandlungszeit der Erkrankten signifikant von etwa 15 auf 11 Tage reduziert werden kann. Sicher eine gute Nachricht mit Blick auf drohende Engpässe im Gesundheitssystem, mehr aber auch nicht. Selbst die Frage, ob das Mittel eine grössere Heilungschance verspricht konnte nicht nachgewiesen werden. Für mein Empfinden wurde die Nachricht daher vom Markt ein wenig zu positiv aufgenommen. Die Coronakrise bleibt weiter das dominierende Thema. Nachdem nun viele Länder Lockerungen aus dem Lockdown vornehmen, kann mit Spannung mitverfolgt werden wie sich die Zahl der Neuinfektionen entwickelt wird. Auf dieser Webseite habe ich neben den Wachstumsraten in den einzelnen Ländern nun auch die Änderung in absoluten Zahlen mitaufgenommen. Es scheint, als würden die nächsten Wochen und Monate von phasenweisen Wechseln zwischen Verschärfung und Lockerung der Lockdowns begleitet werden. Dies wird so lange weitergehen, bis die Bevölkerung entweder durchseucht ist oder ein Impfstoff entdeckt wurde. Leider trostlose Aussichten. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den Alltag jedes einzelnen Bürgers. Marktausblick An meiner Aussage der Vorwoche hat sich trotz der aktuellen Rally nichts geändert. Meiner Meinung nach schlummern in diesem Markt aktuell noch viele Negativrekorde und schwarze Schwäne, Anleger sollten weiterhin grosse Vorsicht walten lassen. Das Crash Protection Risikomodell gibt bereits teilweise Entwarnung an und liefert erste grüne Signale, die jedoch noch nicht bestätigt sind. Da die Panik momentan aus dem Markt ist, sieht man modellseitig zumindest erste bullishen SIgnale. Einen Aufbau der Aktienquote würde ich aufgrund der schlummernden latenten Risiken jedoch bevorzugt nur unter Einsatz von flankierenden Absicherungsinstrumenten wie Put Optionen vornehmen. Marktrückblick
In der letzten Woche haben die Aktienmärkte weiter an Schwung verloren. Die meisten Indizes weltweit notieren auf Wochensicht im leicht negativen Bereich, in den meisten Fällen im Bereich von -1% bis -4%. Negativ sticht Brasilien mit einem Wochenverlust von über -10% hervor. Dort hat die Coronakrise in den letzten Tagen zu einem sprunghaften Anstieg der Todesfälle geführt. Während die Aktienmärkte nur für wenig Action sorgte, spielte die Musik andernorts am amerkikanischen Ölmarkt. Der Mai-Future Kontrakt des US WTI-Rohöls verfiel in der letzten Woche und erreichte dabei Preise von etwa -40$. Die Verkäufer mussten demnach die Käufer bezahlen. Dies ist ein Indiz dafür, dass man der aktuellen Erholung der Aktienmärkte nach dem heftigen Abverkauf von Februar bis März nicht trauen sollte. In normalen Zeiten notiert Öl nicht negativ, auch nicht bei einem kurz vor seinem Verfall befindlichen Future-Kontrakt. Marktausblick Nachdem der Corona-Crash die Aktienmärkte innerhalb von etwa 26 Tagen von deren Allzeithochs auf eine circa 30%-ige Talfahrt schickten und damit einen neuen Rekord aufgestellt hat, der selbst die 59 Tage der Wall Street Panik 1929 auf die Plätze verwiesen hat, hat die aktuelle Krise nun auch für einen neuen Negativrekord beim Ölpreis gesorgt. Aktuell schlummern in diesem Markt noch viele Negativrekorde und schwarze Schwäne, Anleger sollten weiterhin grosse Vorsicht walten lassen. Das Auftreten derartiger Ereignisse ist ein typisches Crash-Muster. Nach einer ersten Panik kommt es häufig zu einer Beruhigung. Dann treten Ereignisse ein, mit denen keiner gerechnet hat und die zu einer Beschleunigung des panikartigen Abverkaufs führen. Im Jahr 2008 war dieses Ereignis die Lehman-Insolvenz. Das Crash Protection Risikomodell unterstützt diese aktuelle Risikoeinschätzung, da es weiterhin für sämtliche Regionen und auch global weiterhin den Status Rot aufzeigt. Ein Blick auf die Risiko-Weltkarte sah vor zwei Monaten noch sehr viel besser aus, Länder im grünen Status sind heute selten aber immerhin noch vorhanden. Man sollte aber nicht meinen, dass es in diesen Ländern kein Crash-Risiko gäbe. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass in Phasen eines Crashs alle Aktienmärkte synchron fallen. Diversifikation funktioniert in diesen Zeiten nicht mehr. Marktrückblick
In der vergangenen Woche haben die Aktienmärkte den positiven Schwung der Vorwoche ein wenig verloren, konnten letztlich aber noch eine leichte positive Performance vorweisen. Nachdem einige Länder wie die Schweiz oder Deutschland eine langsame Rückkehr aus dem Lockdown angekündigt haben, stecken andere Länder weiter voll in der Coronakrise fest. Ob es wirklich sinnvoll ist, bereits nach wenigen Wochen Teile der Gesellschaft und der Wirtschaft wieder zu reaktivieren wird von einigen Virologen bezweifelt. Andere meinen wiederum, dass der Schaden durch den Lockdown grösser sei als durch das Virus. Fragt sich am Ende, ob man mit Schaden den Tod von Menschen oder wirtschaftliche Einbusse meint. In Deutschland plant die Fussball Bundesliga die Wiederaufnahme von Geisterspielen bereits im Mai. Ähnliche Pläne gibt es auch in Spanien, wo Barcelonas Trainer Setién scharfe Kritik an diesen Plänen geäussert hat. Der Verein Schalke 04 ist wohl bereits dringend auf die Zuteilung der Fernsehgelder am 2. Mai angewiesen um nicht bereits in arge Existenznöte zu geraten. Auf Seiten der DAX Unternehmen hat Adidas bereits Milliardenkredite beantragt, weil es andernfalls die Coronakrise nicht überleben könne. Und dies nach erst wenigen Wochen. Marktausblick Eine wiederaufkommende panikartige Verkaufswelle ist aktuell nicht in Sicht, könnte aber jederzeit durch ein überrschandes Negativ-Ereignis wie einer unerwarteten Insolvenz eines bedeutenden Unternehmens oder einem unerwarteten raschen Wiederanstieg der Neuinfektionszahlen eintreten. Wie ich bereits in den vergangenen Woche befürchtet habe, ist der wirtschaftliche Druck so gross, dass eine möglichst schnelle Rückkehr aus dem Lockdown angestrebt wird. Meine Befürchtung einer zweiten Infektionswelle ist dadurch wahrscheinlicher geworden. Es erscheint mir, als verfolge man hierzulande die Strategie einer kontrollierten Durchseuchung weil andernfalls ein monatelanger Lockdown irreparablen Schaden an der Wirtschaft verursachen würde. Und ob am Ende dieser Zeit ein Impfstoff verfügbar sein wird, ist noch nicht einmal garantiert (Artikel von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt). Der berühmte Hedgefondsmanager Ray Dalio hat in einem Interview gar einen düsteren Wirtschaftsausblick gegeben. Er redet nicht von einer bevorstehenden Rezession, sondern von einer Depression vergleichbar mit der der 1930er Jahre. Zudem würde aktuell ein langfristiger Kreditzyklus zu Ende gehen, was eine Neuausrichtung des globalen Währungssystems zur Folge hätte. Das positive Szenario wäre, dass die schrittweise Lockerung des Lockdowns erfolgreich verläuft und zu keiner neuen (kritischen) Infektionswelle führt. Der wirtschaftliche Schaden wird dann ebenfalls begrenzt bleiben und eine Erholung der Märkte kann die Folge sein. Das negative Szenario wäre, dass die schrittweise Lockerung des Lockdowns zu schärferen Infektionswellen führt und gar Zustände wie in Bergamo oder New York eintreten können. Neben der Notwendigkeit eines weiteren, dann möglicherweise noch längeren Lockdowns, sind soziale und politische Unruhen nicht auszuschliessen. Bereits jetzt werden derartige Diskussionen auch an prominenter Stelle geführt, wie auch der Artikel von Barcelona-Trainer Setién zeigt. Marktrückblick
Die vergangene Woche war seit Ausbruch der Coronakrise bisher die bisher stärkste. Aktienmärkte legten auf Wochensicht im Schnitt im gut 10% zu, und das ohne grössere Rücksetzer. Dies nährt darauf, dass man die Tiefststände der Krise bereits hinter sich gelassen hat. Mit solchen Schlussfolgerungen sollte man jedoch vorsichtig sein, da die grossen Krisen der Geschichte immer wieder von zwischenzeitlichen Bärenmarktrallys. Der DAX fiel beispielsweise von 2000 bis September 2001 von 8000 auf unter 4000, erholte sich innerhalb von 6 Monaten um 40% auf 5500 Punkte, fiel dann aber bis März 2003 erneut um mehr als 50% auf sein endgültiges Tief bei ca. 2200 Punkten. Regional hat die USA in der vergangenen Woche am meisten Gewinnen können, gefolgt von Europa und Asien. Über einen Monat gerechnet steht die USA sogar leicht positiv da, während auch hier Europa und Asien auf den Plätzen mit leicht negativen Werten folgen. Marktausblick Die vergangene Woche bracht wenig neue Erkenntnisse über die uns bevorstehenden Wochen. Die Wachstumsrate der Neuinfektionen ist in den meisten europäischen Ländern erfreulicherweise absteigend. Es scheint, dass die Kurve langsam ähnlich wie bereits zuvor in Südkorea oder China abflacht. Die nächsten Tage und Wochen werden Klarheit bringen. An den Märkten scheint sich ein vorübergehendes Gleichgewicht auszubilden, die meisten Aktienindizes haben ihre vorläufigen Tiefs hinter sich gelassen und befinden sich auf einem aufsteigenden Ast. Offen ist, ob dieser Ast stark genug ist die Märkte weiter nach oben zu befördern, ob er langsam wieder nach unten nachgibt oder gar abbricht. Die möglichen Trigger für die Märkte sind dieselben, positive Nachrichten wie ein wesentlicher Fortschritt eines Impfstoffs oder einer Therapie können die Märkte nach oben beschleunigen, während eine Verschlechterung der Infektions- und Todeszahlen oder insbesondere eine überraschende Insolvenz eines grösseren Unternehmens die Talfahrt beschleunigen kann. Wenn man dem Artikel von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt Glauben schenken darf, so muss an der Entwicklung eines Impfstoffs gezweifelt werden. Bisher ist es noch nie gelungen, einen Impfstoff gegen ein Coronavirus zu entwickeln. Marktrückblick
Seit Ausbruch der Coronakrise war die letzte Woche eine mal wieder verhältnismässig langweilige Woche. Die meisten weltweiten Aktienmärkte sind seit vergangener Woche nur leicht negativ im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das Ausmass der Coronakrise ist den Marktteilnehmern nun bekannt, quantitative Manager haben ihre Positionen längst abgebaut, Ökonomen versuchen die volkswirtschaftlichen Konsequenzen der Lockdowns zu prognostizieren und Entscheidungsträger müssen das Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung mit dem Risiko einer schwerwiegenden Wirtschaftskrise wie in den 1930er Jahren abwägen. Marktausblick Die kommenden Wochen dürften von einem weiteren Rückgang der Volatilität geprägt sein, da der erste Schock vorbei gezogen ist und kurzfristig mit keinen Überraschungen zu rechnen ist. Gebannt beobachten die Menschen weltweit die Entwicklung der Infektions- und Todeszahlen und hoffen auf eine Trendwende und einen deutlichen Rückgang der Wachstumsraten. Diese Ruhe könnte uns noch zum Verhängnis werden. Wie Bill Gates bereits am 31. März in der Washington Post verkündete, müsse ein zu voreiliger Rückzug aus dem Lockdown vermieden werden. Ansonsten drohe eine zweite noch schlimmere Infektionswelle. Der Lockdown in den USA müsse laut Gates mindestens zehn Wochen aufrecht erhalten werden und landesweit ohne Einschränkungen gelten. Entsprechendes müsste hierzulande für ganz Europa gelten. Da dies nicht der Fall ist befürchte ich, dass einige Länder aus Angst vor einem totalen wirtschaftlichen Kollaps zu früh die Lockdown Massnahmen lockern werden. Ebenfalls erscheint mir, dass man im Fall einer aufkommenden zweiten Welle nicht über dieselbe Testeffizienz wie beispielsweise China oder Südkorea verfügt. Es erscheint mir daher wahrscheinlich, dass es in Europa und vermutlich auch in den USA zu einer zweiten Welle kommen wird. Dies allerdings erst in 1-3 Monaten. Bis dahin rechne ich mit weniger volatilen aber tendenziell weiter fallenden Märkten. Die überraschende Entdeckung einer Therapie, eines Medikaments oder eines Impfstoffs wäre hingegen ein Startschuss für eine starke Erholung der Aktienmärkte. Sollte es hingegen zu unerwarteten Unternehmenspleiten kommen, vor allem von Unternehmen mit denen keiner rechnet, könnte ein weiterer scharfer Abverkauf an den Märkten stattfinden. Marktrückblick
In der vergangenen Woche zeigten sich die Aktienmärkte weltweit erholt und konnten ca. 10% wieder aufholen. Das ist bislang lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein, nachdem die Märkte zuvor ca. 30% eingebrochen waren. Immerhin hat sich die erste Panik verflogen, was sich auch am Rückgang des Angstbarometers, der Volatilität ausmachen lässt. In Deutschland ist dies der VDAX Index, in den USA der VIX. Beide kamen während der Woche zurück, allerdings in einem bescheidenen Masse. Mit Werte von über 60 stehen beide "Angst"-Indizes nach wie vor auf historisch hohen Niveaus, die Anleger zuletzt in der Finanzkrise 2008 gesehen haben. Marktausblick Wie geht es nun weiter? In den Medien sind die Lager gespalten. Während die einen weiterhin eine Krise auf uns zukommen sehen, die das Potenzial hat sogar die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre in den Schatten zu stellen, glauben die anderen an die unterstützenden Massnahmen durch die Zentralbanken und der Rettungspakete diverser Regierungen. Schaut man in die Geschichte, so wäre mit weiteren Verlusten zu rechnen sofern eine Rezession auf uns zukommt. War dies in früheren Zeiten der Fall, kamen die Kursverluste nicht bei 25-30% zu stehen. Stattdessen erreichten sie Grössenordnungen von 50% bis sogar 90% in der Weltwirtschaftskrise. Eine Rezession scheint mir unausweichlich, fragt sich lediglich wieviel Schaden durch die Geld- und Fiskalpolitik abgewendet werden kann. Doch solange der Wirtschaftskreislauf durch den Coronavirus nahezu zum Erliegen kommt, können durch diese Massnahmen wirtschaftliche Schäden nur zum Teil abgefedert werden. Oder würden sie nun unter Leuten im Restaurant essen gehen, nur weil die Regierung ihnen die Rechnung bezahlt? Die weitere Entwicklung steht und fällt mit der Entwicklung des Coronavirus. Coronavirus Rück- und Ausblick Die Anzahl an Neuinfektionen wächst weiterhin exponentiell an, trotz der bisher getroffenen Abschottungsmassnahmen. Allerdings war klar, dass diese Massnahmen nicht unmittelbar sondern mit einer gewissen Zeitverzögerung Wirkung zeigen würden. Da die Inkubationszeit des Coronavirus in etwa ein bis zwei Wochen beträgt, sollten wir im Verlauf der nächsten ein bis zwei Wochen einen Rückgang an Neuinfektionen feststellen können. Bis dahin wird der Druck auf das Gesundheitssystem und die dort tätigen Menschen weiter zunehmen. Das menschliche Drama, welches nach Italien nun mit grosser Wucht die Metropole New York getroffen ist in vollen Gängen und auf eine baldige Beruhigung der Lage kann man nur hoffen. Es ist bedauerlich, dass unsere Spezies erst dann reagiert, wenn das Wasser bis zum Hals steht. Eigentlich warten wir sogar noch ab, bis das Wasser das Atmen erschwert. Eine konsequente Eindämmungspolitik, welche von Experten schon vor Wochen empfohlen wurde, hätte uns möglicherweise in eine Lage gebracht mit der wir heute wieder ein wenig zur Normalität zurückkehren könnten. Stattdessen muss man sich nun fragen, wie lange diese Lage noch anhalten wird. Aus befürchteten Wochen sind nun bereits Monate geworden. Meiner Meinung nach, wäre es notwendig die Abschottung noch einige Monate aufrecht zu erhalten. Ich teile die Ansicht der Experten, dass wir selbst im Fall einer Abflachung der Kurve an Neuinfektionen nicht unmittelbar zur Normalität zurückkehren sollten. Dies würde wahrscheinlich kurz darauf eine zweite Erkrankungswelle nach sich ziehen, die die erste bisherige Welle in ihrer Geschwindigkeit noch übertreffen würde. Aufgrund des politischen Drucks seitens der Wirtschaft gehe ich aber davon aus, dass genau das passieren wird. Hoffnung besteht einzig darin, eine Therapie zu finden mit der die Erkrankung effektiver behandelt werden kann oder in der frühzeitigen Entwicklung eines getesteten Impfstoffs. Diese Szenarien erscheinen bestenfalls Ende diesen Jahres möglich, wahrscheinlich sogar erst in 2021. Risikomodell Crash Protection Das Crash Protection Risikomodell zeigt für alle Regionen und fast alle Länder weiterhin einen roten Status an. Aktuell ist Sicherheit und Kapitalerhalt oberstes Gebot. Eine Rückkehr zu einem grünen Status erfordert eine starke Erholung der Aktienmärkte von über 20%. Coronavirus Rück- und Ausblick
Die Entwicklung der Neuinfektionen schreitet weltweit mit besorgniserregender Geschwindigkeit voran. Asiatische Länder scheinen aus diversen Gründen mehr Erfahrung und einen effizienteren Umgang mit derartigen Epidemien zu haben. China konnte die Anzahl an Infektionen auf ca. 82'000 begrenzen (bislang), Südkorea hat die Eindämmung bei ca 8'000 bis 9'000 Infektionen erreicht. In beiden Länder sind die Wachstumsraten bei ca. 1% oder darunter. Singapur und Japan haben die Eindämmung zwar noch nicht erreicht, können die Wachstumsraten jedoch auf einem niedrigen Niveau um die 10% und darunter halten. Das war es aber schon mit halbwegs guten Nachrichten. Die Lage in Europa ist, man kann es nicht anders ausdrücken, verheerend. Hat man sich anfangs noch zu lange vor harten Entscheidungen der Abriegelung ganzer Regionen wie in China gescheut, bleibt den europäischen Ländern jetzt keine andere Wahl als für das ganze Land die "Pause"-Taste zu drücken. Die globale Ausbreitung, welche in Asien noch einigermassen verhindert werden konnte, hat sich dramatisch beschleunigt nachdem Europa betroffen wurde. Das Ausmass der menschlichen Tragödie wird allen in Norditalien vor Augen geführt. Ich werde nicht müde zu betonen, dass Italien sich einzig und allein dadurch von anderen europäischen und amerikanischen Ländern unterscheidet, dass sie uns einige Tage voraus sind. Der Mangel an Beatmungsgeräten wird auch bei uns dazu führen, dass Entscheidungen getroffen werden müssen Menschen ohne Behandlung ihrem Schicksal zu überlassen. Leider gilt nach wie vor, das Schlimmste steht uns noch bevor. Das unausweichliche Drama rückt auf beklemmende Weise immer näher und wird in den nächsten Wochen hoffentlich seinen traurigen Hochpunkt überwunden haben. Ich kann nur jedem wünschen, gesund aus dieser Lage herauszukommen. Viele werden es leider nicht überleben. Ebenso tragisch ist der Gedanke, dass wie bei der Spanischen Grippen vor gut 100 Jahren die aktuelle Phase lediglich die erste von weiteren Infektionswellen sein könnte. Ein Lichtblick ist die nun allgegenwärtige Wahrnehmung dieser Krise als ebensolche, zumindest in den Reihen der Politik. Der noch stärkere Fokus auf die Entwicklung von Impfstoffen oder Therapien, die zusätzliche Produktion von Beatmungsgeräten von verantwortungsbewussten Unternehmen wie General Motors oder Tesla lassen hoffen, dass die Opferzahl durch vereinte Anstrengungen so niedrig wie möglich gehalten werden kann. Trotz all dieser Anstrengungen wird diese Phase als eine menschliche Tragödie in die Geschichtsbücher eingehen, die wegen der Ignoranz, mangelhaften Weitsicht und fehlgeleiteten Interessenslagen zahlreicher Politiker derartige Ausmasse annehmen konnte. Es bleibt zu hoffen, dass zumindest zukünftige Generationen aus dieser Krise lernen werden und wir das nächste Mal schneller und zielstrebiger reagieren. Der nächste Virus könnte noch gefährlicher sein als der Coronavirus. Marktrückblick Nach den heftigen Verlusten und panikartigen Verkäufen an den Märkten in den Wochen zuvor, hat sich die Marktverfassung in der vergangenen Woche ein wenig gebessert. Zumindest mit Blick auf die europäischen Märkte. Nichtsdestotrotz steht am Ende der Woche ein deutliches Minus bei den meisten grossen europäischen Indizes von ca. -3% bis ca. -9%. Auffällig sind die höheren Verluste der Aktienindizes mittlerer wie kleiner Unternehmen. In Grossbritannien hat der FTSE 250 mit -14% deutlich stärker gelitten als der grosse Bruder FTSE 100 mit -5%. Dies lässt erahnen, dass besonders die kleinen und mittleren Unternehmen stärker von dieser Krise bedroht sind als die Grosskonzerne. Während das Bild in Asien dem in Europa ähnelt, haben vor allem die amerikanischen Aktienmärkte in der letzten Woche gelitten. Der starke Anstieg an Neuinfektionen mit dem Coronavirus jenseits des Atlantiks, hat die Amerikaner mit voller Wucht getroffen und das Thema in ihr Bewusstsein gehämmert. Der S&P 500 hat -15% verloren, der Dow Jones Industrial gar -17%. In New York gilt ab sofort 100% Home Office. In Kalifornien, New York, Illinois und Connecticut sind die Bürger aufgefordert zu Hause zu bleiben. Marktausblick Die kommenden Woche könnten ein wenig Beruhigung in die Märkte bringen, nachdem die möglichen Ausmasse der aktuellen Krise den meisten Akteuren nun bewusst geworden sein dürfte. Wie schlimm es wird weiss aktuell jedoch keiner. Die plötzliche Entdeckung einer effektiven Therapie oder eines Impfstoffes, könnte die Märkte ebenso schnell drehen lassen wie sie eingestürzt sind. Damit ist jedoch in den nächsten Tagen und Wochen noch nicht zu rechnen. Die alles entscheidende Frage ist, wieviel Schaden die Wirtschaft im Verlauf des notwendigen Stillstands nehmen wird? Basierend auf einer eigenen historischen Analyse hat sich gezeigt, dass nach Marktkorrekturen von -25% bis -30% weitere Verluste in mindestens dieser Höhe sehr wahrscheinlich sind, wenn die Wirtschaft im Anschluss in eine Rezession übergeht. Die Rezession ist unausweislich, so dass wir eher von weiter fallenden Märkten als von einer rasanten Erholung ausgehen sollten. Nach der Panik der letzten Wochen, kann der weitere Verlauf zumindest an Intensität und Geschwindigkeit nachlassen. Die immer rasanter steigende Anzahl an Neuinfektionen, bedingt durch das zugrundeliegende exponentielle Wachstum, könnte die Panik aber durchaus wieder kurzfristig anheizen. Risikomodell Crash Protection Das Risikomodell zeigt nun für alle Regionen und fast alle Länder einen bestätigten roten Status an. Aktuell ist Sicherheit und Kapitalerhalt oberstes Gebot. Eine Rückkehr zu einem grünen Status würde eine starke Erholung der Aktienmärkte notwendig machen, wonach es momentan nicht aussieht. |
AuthorBertan Güler, CFA Archives
June 2020
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