Crashphasen Charakteristika
Im Rückblick scheinen Krisen an Aktienmärkten plötzlich und intensiv eingetreten zu sein. Eine systematische Analyse der Eigenschaften verschiedener Crashs wirft allerdings ein anderes Licht auf diese Phasen.
Eintrittsdauern der Crashs
Im Unterwasserchart des DAX ist die Entwicklung des größten und bekanntesten deutschen Aktienindex inklusive seiner Verlustphasen dargestellt.
Die Phasen die durch hohe Verluste von 30% bis 70% gekennzeichnet sind, scheinen nicht plötzlich einzutreten. Vielmehr scheinen sich diese Phasen über längere Zeiträume zu erstrecken. Die schlimmsten Krisen in den 2000er Jahren zeigen, dass es 1-3 Jahre gedauert hat um von einem vorherigen Hoch beim späteren Tiefpunkt zu landen. |
|
Ein Vergleich von 17 globalen Aktienindizes im Zeitraum von 1986 bis 2016 zeigt, dass es im Mittel knapp ein halbes Jahr dauert ehe Verluste von 30% eintreten. Durchschnittlich ein ganzes Jahr vergeht, bevor es zu Verlusten von 40% kommt. Ein 50%-Verlust lässt gut anderhalb Jahre vor seinem Eintritt im Mittel verstreichen.
Diese Werte zeigen, dass sich Crashphasen über längere Zeiträume erstrecken und grundsätzlich nicht schlagartig eintreten. |
|
Synchronität der Crashs
Ein Vergleich der Phasen, in denen verschiedene Aktienindizes crashen offenbart neben der langen Eintrittsdauer eine weitere nützliche Eigenschaft.
Der Chart über den durchschnittlichen maximalen Verlust 17 verschiedener Aktienindizes illustriert, was in Krisenzeiten häufig mit Blick auf die Risikodiversifikation eingeräumt wird.
In einer Krise sind die Aktienmärkte höher als in normalen Zeiten miteinander korreliert. Während die klassische Risikostrategie der Diversifikation in risikoärmeren Marktphasen sehr nützlich ist, versagt sie gerade dann wenn sie am dringendsten benötigt würde. In Krisenzeiten treten hohe Verluste synchron ein. |
|
Der Zusammenhang des vorherigen Charts wird noch deutlicher, wenn der Anteil der gerade im Crashmodus befindlichen Aktienindizes dargestellt wird. Es wird hier angenommen, dass sich ein Index im Crashmodus befindet wenn der maximale Verlust mindestens 30% beträgt.
Der Chart zeigt, dass Aktienindizes in Crashphasen mehrheitlich und zeitgleich Verluste von 30% und mehr erleiden. |
|
Fazit
Die intuitive Annahme, dass Crashs am Aktienmarkt plötzlich eintreten sollte verworfen werden. Auch wenn Ereignisse wie 9/11 oder die Lehman-Pleite heftige Schockwellen durch die Märkte sendeten, so treten die wirklich hohen Verluste die man am Aktienmarkt erleiden kann über Zeiträume von mehreren Monaten bis hin zu Jahren auf.
Mit den veranschaulichten Eigenschaften der zeitlichen Verzögerung und der Synchronität des Eintretens von Crashs, kann eine systematische Strategie wie die der Crash Protection das Risiko reduzieren hohe Verluste am Aktienmarkt erleiden zu müssen. |
|