Marktrückblick
Die vergangene Woche war seit Ausbruch der Coronakrise bisher die bisher stärkste. Aktienmärkte legten auf Wochensicht im Schnitt im gut 10% zu, und das ohne grössere Rücksetzer. Dies nährt darauf, dass man die Tiefststände der Krise bereits hinter sich gelassen hat. Mit solchen Schlussfolgerungen sollte man jedoch vorsichtig sein, da die grossen Krisen der Geschichte immer wieder von zwischenzeitlichen Bärenmarktrallys. Der DAX fiel beispielsweise von 2000 bis September 2001 von 8000 auf unter 4000, erholte sich innerhalb von 6 Monaten um 40% auf 5500 Punkte, fiel dann aber bis März 2003 erneut um mehr als 50% auf sein endgültiges Tief bei ca. 2200 Punkten. Regional hat die USA in der vergangenen Woche am meisten Gewinnen können, gefolgt von Europa und Asien. Über einen Monat gerechnet steht die USA sogar leicht positiv da, während auch hier Europa und Asien auf den Plätzen mit leicht negativen Werten folgen. Marktausblick Die vergangene Woche bracht wenig neue Erkenntnisse über die uns bevorstehenden Wochen. Die Wachstumsrate der Neuinfektionen ist in den meisten europäischen Ländern erfreulicherweise absteigend. Es scheint, dass die Kurve langsam ähnlich wie bereits zuvor in Südkorea oder China abflacht. Die nächsten Tage und Wochen werden Klarheit bringen. An den Märkten scheint sich ein vorübergehendes Gleichgewicht auszubilden, die meisten Aktienindizes haben ihre vorläufigen Tiefs hinter sich gelassen und befinden sich auf einem aufsteigenden Ast. Offen ist, ob dieser Ast stark genug ist die Märkte weiter nach oben zu befördern, ob er langsam wieder nach unten nachgibt oder gar abbricht. Die möglichen Trigger für die Märkte sind dieselben, positive Nachrichten wie ein wesentlicher Fortschritt eines Impfstoffs oder einer Therapie können die Märkte nach oben beschleunigen, während eine Verschlechterung der Infektions- und Todeszahlen oder insbesondere eine überraschende Insolvenz eines grösseren Unternehmens die Talfahrt beschleunigen kann. Wenn man dem Artikel von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Paul Robert Vogt Glauben schenken darf, so muss an der Entwicklung eines Impfstoffs gezweifelt werden. Bisher ist es noch nie gelungen, einen Impfstoff gegen ein Coronavirus zu entwickeln.
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AuthorBertan Güler, CFA Archives
November 2022
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